Helle Aufregung im Frauenkreis! Das Jesuskind ist verschwunden. Eben noch hat es, fein säuberlich ausgeschnitten, auf dem Basteltisch gelegen und auf seine Einordnung ins „Adventbüchlein für Kinder“ gewartet. Und nun ist es nirgends aufzufinden.
Die Frauen starten eine Suche nach dem Jesuskind. Ergebnislos. Bis schließlich eine von ihnen, - und zwar gerade die Neue, noch Fremde-, mit weit vorgestreckter Hand die Abfallschachtel vor sich haltend, in den Ruf ausbricht:“ Ich hab ´s gefunden! Da ist das Jesuskind!“
Das Jesuskind in der Abfallschachtel. Zwischen Papierschnipseln, ausgedrückten Klebstofftuben und Bonbonpapier. Ein unpassender Ort!
Aber wo ist das Jesuskind bei uns zu Hause? In der Glasvitrine zwischen den kostbaren geschliffenen Weingläsern? Oder bei den Pokalen und sportlichen Erinnerungen aus der Jugendzeit? Ist es vielleicht, zusammen mit der verstaubten Bibel, im Regalschrank untergebracht? Entschuldigung, die Bibel hat Goldschnitt und wird regelmäßig vom Staub befreit.
Gottes Sohn war sich nicht zu gut, in die „Abfallschachtel“ unseres Lebens hinab zu steigen. ER, der Höchste, ist auch nicht versehentlich dort „hineingeworfen“ worden. ER hat sich aus freiem Willen auf den Weg gemacht, - in den Unrat dieser Welt, - als Erlöser.
Sollten wir uns da zu schade sein, aufzubrechen und es ihm nachzutun?