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Herkules und Pharao

Für Gott sind 1000 Jahre wie ein Tag, sagt die Bibel.

Für Kinder auch - manchmal.

Immer wieder setzte es uns in Erstaunen, mit welcher Ehrfurcht unser damals 6-jähriger Sohn einen rüstigen alten Herrn, dem er auf dem Schulweg und anderswo begegnete, betrachtete. Sein Name war Herr Kues, und als solchen sprachen wir ihn auch an.

Den Grund der kindlichen Hochachtung erfuhren wir erst durch Zufall, als wir mit unserem VW-Bus eines Tages an dem flott dahin marschierenden, mit einem dicken Stock ausgerüsteten Wanderer vorbei fuhren.

„Schau, da ist wieder der Herkules!“ rief da unser Sohn begeistert. Er hatte in jener Zeit viele Geschichten von dem starken Heroen gehört oder gar im Fernsehen gesehen und empfand so eine große Ehrfurcht vor dem „alternden Helden“.

(Unserem Gemeindeglied haben wir übrigens von dieser „Verwechslung“ später berichtet, und er hat sie als Kompliment aufgefasst.)

Ein erschreckendes Pfarrerbild muss ein Mädchen des Kinderkreises erhalten haben, als es von dem grausamen Herrscher Ägyptens erfuhr. Dieser Mann war so hinter den schönen Frauen her, dass selbst der fromme Abraham es mit der Angst zu tun bekam. So gab er schließlich seine vom Herrscher begehrte Ehefrau Sarai als seine Schwester aus, um nicht durch den Regenten getötet zu werden.

Der Herrscher dieses Landes Ägypten aber war kein anderer als der Pfarrer O.(Punkt), und es dauerte eine geraume Zeit, bis ich dieses Missverständnis ausgeräumt hatte und die Pfarrerschaft ihre „weiße Weste“ (unter dem schwarzen Talar) zurück erhielt.

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