Wir waren erst seit kurzer Zeit in Althofen ansässig, als sich zu unserer Überraschung eine ganze Familie zum Eintritt anmeldete.
Der Vater war ein fleißiger Handwerker, die Mutter ebenso arbeitsam, und beide versuchten ihre 4 Söhne zu rechten Handwerkern zu erziehen.
Als junge Pfarrersleute machten wir unseren ersten Besuch im Haus und wurden freundlich empfangen.
Die 3 älteren Söhne hielten sich bei unserem Gespräch, etwas schüchtern, im Hintergrund. Lediglich der jüngste, ca. 2 Jahre alt, spielte unbefangen mit einem bunten VW-Käfer, der ihm in etwa bis zu den Knien reichte, und suchte ab und zu Blickkontakt. Offensichtlich meinte er, uns zwischen den Erwachsenengesprächen auch etwas mitteilen zu müssen. Schließlich hob der kleine Mann das Gefährt, besagten VW-Käfer also, mit großer Anstrengung hoch und brachte ihn zum Tisch herüber.
Natürlich war es jetzt an mir, sein tolles Spielzeug zu bewundern. Ich betrachtete es von allen Seiten und hob es schließlich in die Höhe, um auch die Unterseite in „fach-fraulicher“ Weise inspizieren zu können. Als ich es aber von dieser Position wieder nach unten kippte,
--- lief plötzlich das Benzin aus, - und geradewegs auf meinen Schoß.
Erschrocken stellte ich das Auto zu Boden.
Das Benzin entpuppte sich als die Notdurft des Kleinkindes, und der Käfer war nichts anderes als ein kaschierter Kindertopf.
Mit vielen Küchentüchern trocken getupft verließ ich mit meinem Mann nach dem Gespräch das gastliche Haus voll Sehnsucht nach einer ausgiebigen Dusche.
Mit der zitierten Familie haben wir heute noch ein freundschaftliches Verhältnis.
Übrigens ist einer der Söhne KfZ-Meister geworden und steht uns in Sachen Reparaturen jederzeit zur Verfügung!