Oft muss man Dinge tatsächlich erst selbst gesehen oder selbst erlebt haben, um sie zu verstehen...
Wir wurden von unserem Kurator gebeten, einige Gedanken zur Selbstverantwortung in Zeiten der Pandemie aus ärztlicher Sicht mitzuteilen.
Täglich werden wir mit teilweise diskrepanten Informationen regelrecht überschüttet, die Übersicht zu bewahren, wird schwieriger und das Vertrauen in die Politik sinkt. 62 % der Bevölkerung wünscht sich aktuell mehr Eigenverantwortung. Der ursprünglichen Gruppenphilosophie entsprechend, werden wir versuchen, möglichst kurz und verständlich den Blick, im Sinne eines gesunden Egoismus, auf uns selbst zu werfen.
Eine Selbstverständlichkeit sollte für uns alle die Trias: Maske, Abstand und Händehygiene sein. Sind wir trotzdem mit Krankheitserregern konfrontiert, reagiert unser Körper mit einer Immunantwort, einem komplexen System mit der Möglichkeit, Erreger oder auch körperfremde Substanzen zu erkennen und zu inaktivieren.
Wer hegt nicht den Wunsch nach einem funktionierenden Immunsystem, um gesund zu bleiben und seltener krank zu werden? Marketingexperten reagieren auf diesen Wunsch mit zigtausenden Produkten und Tipps. Da eine studienbelegte wissenschaftliche Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden kann, werden diese Produkte überwiegend als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt gebracht. Dabei gibt es kein Nahrungsergänzungsmittel, das zur Prävention oder zur Therapie von Corona-Infektionen wirksam ist. Wie namentlich abzuleiten ist, handelt es sich um Lebensmittel, die nicht dazu tauglich sind, bestimmte Krankheiten zu heilen oder zu verhindern. Da auch für den Menschen gefährliche Mittel wie z.B. Chlordioxid, Vitaminüberdosierungen, insbesondere auf Online-Seiten angeboten werden, warnen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt vor schweren Nebenwirkungen. Wie die Umsatzzahlen beweisen, ist trotzdem leider oftmals die Skepsis vor der Schulmedizin gepaart mit der Angst vor Krankheit und Tod, stärker als die Vernunft.
Wer sich ausgewogen ernährt, bekommt jedoch alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die er braucht!
Gesunde, ausgewogene Ernährung dient nicht nur dem allgemeinen Wohlbefinden, sondern stabilisiert und fördert auch unsere Abwehrkräfte. Wir Menschen sind von Natur aus Mischkostesser und dürfen unsere Lebensmittelvielfalt genießen. Es wird doch niemand daran zweifeln, dass uns der liebe Gott die Magensäure aus gutem Grund installiert hat. Von Ernährungsgesellschaften werden aktuelle Empfehlungen veröffentlicht, einige davon lauten:
Gemüse (3 Port.) und Obst (2 Port.) täglich, wobei als Portion eine Kinderhand angenommen werden kann
bei Getreideprodukten möglichst Vollkorn wählen
die Auswahl mit tierischen Lebensmitteln ergänzen (je mehr wir dabei auf eine Herkunft aus natürlicher Tierhaltung achten, umso besser)
Zucker und Salz einsparen
am besten Wasser trinken, mindestens 1,5 Liter (oder andere zuckerfreie Getränke)
schonende Zubereitung der Speisen
gesundheitsfördernde (leider meist teure) Fette nutzen
auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben, aktive Gestaltung des Alltages, 10.000 Schritte tgl. an der frischen Luft.
Arbeits- sowie Wohnräume regelmäßig lüften
längerdauernden Distress (negativer, krankmachender Stress) möglichst vermeiden
Zur Diskussion stellen wir vegetarische und vegane Ernährungen. Aus schulmedizinischer Sicht und nach über 30 jähriger Praxis, bezweifeln wir deren Zuordnung zu gesunden Lebensweisen. Meidet man konsequent Fleisch, Fisch und tierische Produkte, besteht früher oder später die Gefahr der Entwicklung von Mangelerscheinungen.
Auch bei konsumierenden, chronischen Erkrankungen sowie im fortgeschrittenen Alter, können Mangelerscheinungen entstehen, die nachgewiesen, substitutionspflichtig werden können.
Aktuell kann zur Impfung gegen Corona, zum Impfstoff, Intervall, Infektiösität etc. keine eindeutige seriöse Antwort gegeben werden. Tatsache ist, dass die Krankheiten im Falle einer Infektion milder verlaufen als bei Ungeimpften. Insgesamt geben wir die wohlüberlegte Empfehlung zur Impfung ab, wobei auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung bewiesen wird.
Das waren nur einige, evidenzbasierte (nachgewiesene, studienbelegte Wirksamkeit) Vorschläge und Anregungen, keinesfalls besteht Anspruch auf Vollständigkeit.
Aber auch die Seele des Menschen hat Auswirkungen auf unser Immunsystem. Eine kranke Seele beschädigt definitiv auch unsere Immunabwehr.
An dieser Stelle dürfen wir als Christen durchaus auch den Glauben erwähnen. Nicht als mystisches Zaubermittel gegen Viren, vor dem alle medizinische Erkenntnis verblasst, sondern als Gottes Geschenk für eine gesunde Seele. Eingebettet in den Frieden Gottes ist uns eine Ruhe und Zuversicht geschenkt, die selbstverständlich unseren Alltag, unser Wohlbefinden und damit unsere Immunabwehr stärkt.
Der christliche Glaube versteht die Medizin als Gottesgeschenk. Der Weg zum Arzt entspringt nicht dem mangelnden Glauben an die heilende Wirkung des Gebetes, sondern dem Vertrauen darauf, dass Gott auch die Segnungen der Medizin ermöglicht hat.
Wenn sich der „Hausverstand“ im Blick auf einen natürlichen, gesunden Lebensstil mit dem kindlichen Glauben eines betenden Christen und den Möglichkeiten der Medizin ergänzen, dann dürfen wir auch im Blick auf unsere Immunität „aus dem Vollen schöpfen“
Was allerdings immer gelten wird: - Auch wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten, vergessen wir nicht: "Wenn der Herrgott net will, nutzt es gar nix"
Dr. Brigitte Liechtenecker / Dr. Otto Liechtenecker
コメント